Im Rahmen des Gemeindefestes Herz Jesu konnte der sanierte und umgestaltete Glockenturm gesegnet werden.
Am 29. August 2015 war es endlich so weit: In der Vorabendmesse zu Beginn des Gemeindefestes wurden die neue Glockenstube von Herz Jesu und der sanierte Glockenturm feierlich von Pastor Daniel Schilling eingeweiht. Am Gottesdienst beteiligt waren auch Pater Peter und der Pfarrer der Evangelischen Friedenskirche Ratingen-Ost, Thomas Gerhold.
In der Kirche waren schon kurz nach 16 Uhr kaum noch freie Plätze. Zahlreiche Mitglieder der ganzen Pfarrei St. Peter und Paul kamen zusammen, um diesem Moment beizuwohnen.
In seiner Ansprache wies Pastor Schilling darauf hin, dass die Glocken von Herz Jesu nun durch die Glasscheiben zu sehen sind. Er verglich die sichtbaren Glocken mit dem sichtbaren Glauben. Sollte man seinen Glauben sichtbar machen? Dazu erzählte Pastor Schilling eine Geschichte aus seiner Kindheit:
Als er mit fünf Jahren bei seiner Großmutter in Wuppertal-Elberfeld war, hörte er die Glocken der St. Laurentius-Kirche läuten und wollte sie unbedingt sehen. So lief er unvermittelt dem Klang der Glocken nach, die aber irgendwann aufhörten zu läuten. Nun, die Glocken konnte er natürlich nicht sehen, aber dafür hatte er sich verlaufen. Mit Hilfe eines freundlichen Mannes kam er wieder zu seiner Großmutter, die glücklich war, ihn wieder zu haben.
Was bedeutet die Sichtbarkeit des Glaubens im Zusammenhang mit dem Thema der Flüchtlinge?. Darf man seinen Glauben zeigen? Natürlich entscheidet das jeder für sich, so Pfarrer Schilling, doch mutig zu sein gehört unbedingt dazu, um seinem Glauben nicht nur ganz privat zu folgen, sondern dafür öffentlich einzustehen.
Dann wurde die Gemeinde eingeladen, nach draußen zu gehen, um die Glocken von Herz Jesu einzeln zu hören und bei der Segnung dabei zu sein.
Die fünf Glocken sind, von klein zu groß (oder von hoch zu tief oder von leise zu laut): Pius, Michael, Joseph, Maria und Herz Jesu: Ja, wir haben fünf Glocken und die evangelische Friedenskirche „nur“ vier, scherzte Pfarrer Schilling. Aber, fuhr er fort, wichtig ist dass es zusammen neun sind. Die Betonung liegt auf „zusammen“, wie man sieht.
Gegen Ende des Gottesdienstes erzählte Pfarrer Gerhold (Ev. Friedenskirche) von seiner Begegnung mit Wolfgang Danzeglocke (Mitglied des Kirchenvorstands der Pfarrei St. Peter und Paul). Dieser hatte die Idee zu der Sichtbarmachung der Glocken von Herz Jesu „ein wenig“ bei der Friedenskirche abgeschaut. Stimmungsvoll beendete Pastor Gerhold seine Ansprache mit Auszügen aus dem Gedicht „Das Lied von der Glocke“ von Friedrich Schiller.
Abschließend bedankte sich Pastor Schilling bei den Beteiligten, darunter Pater Peter, Pfarrer Thomas Gerhold, Markus Broichhausen (musikalische Gestaltung) sowie beim Kirchenvorstand und – ganz wichtig – bei einem gewissen Herren Danzeglocke, der vielleicht ab heute „Bronzeglocke“ heißen mag. Im folgenden Bild ist er rechts zu sehen.
Der Einladung zum Besuch des Pfarrfestes folgte ein feierliches Tutti-Glockengeläut. Und das Fest begann…
Text: Anca-Christiana Agura-Toni, Fotos: Anca-Christiana Agura-Toni und Victor-Antonio Agura
Weitere Bilder vom Gemeindefest "Kirmes im Oberdorf" finden sie hier.
Auch die Rheinische Post berichtete über die Renovierung des Glockenturms; Gabriele Hannen hat den Artikel verfasst. Lesen Sie hier!